Borkenkrepp

Was ist Borkenkrepp?

Unter Borkenkrepp ist eine besondere Art Kreppgewebe zu verstehen. Verwendet wird diese zur Herstellung von Borkenkreppstoffen. Das Wort Borkenkrepp setzt sich aus den Wörtern Borken, das für Baumrinde steht und Krepp, das für Kreppgewebe steht, zusammen. Es verrät, dass es sich dabei um Kreppstoffe handelt, deren Optik der Baumrinde ähnelt.

Herstellung

Borkenkrepp zeichnet sich durch eine stark „aufgefaltete“ reliefartige „runzelige“ Oberfläche aus. Der Bindungsart beziehungsweise der Kreppstoffart nach ist der Borkenkrepp ein sogenannter Spannungskrepp, bei dem der Kreppeffekt dank unterschiedlichen Fadenspannungen entsteht. Seine Ähnlichkeit mit Baumrinde verdankt er der besonderen – als Gaufrierungsverfahren bezeichneten – Ausrüstung. Dank dieser entstehen die „blasig“ wirkenden Längsstreifen in Kettenrichtung, weswegen der Borkenkrepp auch als Blasenkrepp bezeichnet wird. Das Borkenkreppgewebe kann aus verschiedenen Fasern angefertigt werden, und zwar sowohl aus Naturfasern wie Baumwolle, Seide oder Viskose, als auch aus Kunststofffasern wie Polyester.

Eigenschaften

Da es sich beim Borkenkrepp um ein mittelschweres und seidig wirkendes Gewebe handelt, sind die aus ihm hergestellten Stoffe überaus leicht. Durch die glatten „Blasen“ sehen sie zwar „faltig“ aus, welches jedoch gerade ihren Reiz ausmacht. Bei aus synthetischen Fasern gewebten Borkenkreppstoffen ist die gekräuselte Oberseite schmutzabweisend. Auch wenn die Borkenkreppstoffe kraus aussehen, sind sie knitterarm. Da die „Falten“ im Borkenkrepp nicht eingepresst werden, sondern immer durch hoch gezwirnte Garne entstehen, sind diese Stoffe leicht querelastisch. Darüber hinaus lassen sie sich sehr leicht verarbeiten, sind vielseitig einsetzbar, bestechen letzten Endes auch damit, dass sie nicht gebügelt werden müssen. Dabei können diese – je nach dem Veredelungsverfahren – nicht nur in flächendeckenden Längsstreifen, sondern auch punktuell ins Kreppgewebe angebracht werden. Sie sind nicht nur sehr leicht, sondern dank der edel wirkenden Struktur auch sehr luftig und daher ausgesprochen trageangenehm.

Verwendung

Ihre Verwendung verdanken die Borkenkreppstoffe vor allem den sehr interessanten blasigen Mustern. Besonders beliebt ist die aus Borkenkreppstoffen angefertigte festliche Damenbekleidung wie Blusen und Kleider, Röcke und Tuniken. Je nachdem, aus welchen Garnen, ob Seide, Baumwolle oder Kunststofffaser die Borkenkreppstoffe gewebt sind, können die Bekleidungsstücke mit Benzin „gewaschen“ (Naturseide) werden oder aber chemisch gereinigt werden (Polyester).

Mittlerweile werden aus Borkenkrepp, gewebt aus reiner vorgewaschener Baumwolle, Herrenhemden genäht, da sie leicht, weich, hautverträglich, luftdurchlässig, atmungsaktiv und trageangenehm sind.

Zur Verwendung als Dekorationsstoffe, z.B. für Gardinen und Vorhänge werden vor allem leicht transparente, zarte Borkenkreppstoffe, die das Praktische und das Schöne vereinen, eingesetzt.