Sarong

Was ist Sarong oder Sarun?

Ein Sarong oder Sarun besteht in der Regel aus einer langen gewebten Stoffbahn von einem bis zweieinhalb Metern Länge, die einfach oder mehrfach um die Taille gewickelt wird. In der langen Version reicht der Sarong bis zum Knöchel, einmal gefaltet ist auch eine kurze Version bis zu den Knien möglich, die deutlich mehr Bewegungsfreiheit erlaubt. Sarongs werden von Männern und Frauen getragen.

Geschichte und Herstellung

Niemand weiß genau, ab wann die Menschen begonnen haben Sarongs zu tragen. Die Geschichte des Sarongs beginnt wahrscheinlich mit der Entdeckung der Webkunst. Er gilt als eines der am einfachsten herzustellenden Kleidungsstücke überhaupt. Es sind keine Nähte nötig und auch keine komplizierten Verbindungsstücke und Schlaufen. Es gibt eine unendliche Vielzahl von Möglichkeiten, dieses universelle Kleidungsstück zu tragen, das sich durch Schönheit, Stil und Einfachheit auszeichnet.

Als Kleidungsstück sind Sarongs in weiten Teilen Südasiens, Südostasiens, der arabischen Halbinsel, dem Horn von Afrika und vielen Inseln des Pazifiks verbreitet. Endlos ist die Zahl der Muster. So werden Sarongs traditionell oft mit einem Karomuster angeboten, in der Batiktechnik bedruckt oder aus Ikatstoffen hergestellt. Moderne Sarongs werden mit vielfältigen Mustern bedruckt, von Pflanzen- und Tierdarstellungen bis hin zu abstrakten Mustern. Sarongs sind als Kleidungsstück an Vielfältigkeit kaum zu überbieten. Neben der gängigen Tragart als Rock werden sie zum Kleid oder als Toga gebunden oder zu einem Turban gewickelt. Verwendungsmöglichkeit finden Sarongs auch als Wandschmuck, Tischdecke oder als Vorhang. Oder sie werden zu einer Tasche zusammengeknotet. Sarongs zählen zu den ältesten Kleidungsstücken weltweit. Sie zeichnen sich aus durch eine extrem hohe Funktionalität.

Traditionelle und moderne Materialien
Die Materialien und die Gestaltung der Sarongs variieren von Region zu Region. Beliebtestes Material ist Baumwolle, da sie in vielen Ländern heimisch ist und angebaut wird. Je nach Wohlstand wird auch Seide verwendet. Das Färben erfolgte früher mit Pflanzenfarben. Heute finden vor allem Baumwolle, Rayon und Seide neben anderen Stoffen Verwendung. Batik ist und bleibt eine beliebte Methode den Sarong zu gestalten, daneben finden Drucktechniken, per Hand oder Maschine, Handmalereien und Stickereien Anwendung.

Verwendung weltweit

Sarongs sind in der ganzen Welt beliebt und treten hier mit unterschiedlichen Namen auf. So heißen sie auf Hawai, Tahiti und den Cookinseln Pareo oder Pareu und werden von Männern und Frauen als Rock getragen. In Polynesien und Ozeanien bezeichnet man die vielseitigen Stoffbahnen als Lava-Lava. Sie werden hier von beiden Geschlechtern in verschiedenen Varianten als Kleidungsstück geschätzt. Während der Sarong in Südostasien überwiegend als Freizeitkleidung zum Einsatz kommt, wird er in Südasien auch öffentlich und zu zeremoniellen Zwecken getragen. Auf der arabischen Halbinsel werden kleine Taschen in den Sarong geknüpft, in denen sich dann kleinere Gegenstände transportieren lassen.

Da, wo die Traditionen gepflegt werden, wird der Sarong zu festlichen, religiösen und offiziellen Anlässen und Festen getragen. Je nach Land und Wohlstand zeigt man sich auch außerhalb des Hauses im Sarong. Im Westen tragen Frauen und Männer Sarongs hauptsächlich als Strand- und Badekleidung als Ergänzung zum Badeanzug.