Vlies

Bild: Vlies Silber Stoff
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Was ist Vlies?

Das Vlies ist ein textiles Produkt, das allerdings nicht aus Garnen, sondern aus einzelnen Fasern besteht. Da es weder gewebt, noch gewirkt oder gestrickt wird, ist Vlies kein Textilstoff im klassischen Sinne. Dabei kann es aus vielen verschiedenen Materialien ausgearbeitet werden. Hergestellt wird das Vlies hauptsächlich aus den folgenden Fasermaterialien: aus pflanzlichen Fasern (Baumwolle), tierischen Fasern (Seide oder Wolle), mineralischen Fasern (Asbest, Basalt sowie Glas) und chemischen Fasern. Beispielsweise kann Vlies wie Papier aus Zellulosefasern gefertigt werden, doch anders als beim Papier sind die Fasern beim Vlies viel länger.

Was ist Vliesstoff?

Da das Vlies aus nicht miteinander verbundenen Fasern besteht, verfügt es über keine Festigkeit. Verwendet werden kann es allerdings nur, wenn es verfestigt wird. Das wird erzielt, indem die fasereigene Haftung der losen Fasern durch entsprechende Aufarbeitung verstärkt wird, wofür etliche unterschiedliche Verarbeitungs-Verfahren zur Wahl stehen. Ein verfestigtes Vlies, dessen Fasern miteinander verbunden sind, wird als Vliesstoff bezeichnet.

Die aus verschiedenen Fasern bestehenden Vliesstoffe und vliesstoffartige Produkte werden heute maschinell fabriziert. Der seit Jahrhunderten eingeführte traditionell per Hand gefertigte Filz ist zwar ein aus Wollfasern bestehendes Vlies, laut den amtlichen DIN-Normen der Vliesstoff-Industrie wird der Filz dennoch nicht zu den modernen industriellen Vliesstoffen hinzugerechnet. Demnach ist der Filz offiziell kein Vliesstoff.

Klassifizierung

Unterteilt werden die Vliesstoffe nach bestimmten Merkmalen. Die wichtigsten Kriterien hierfür sind die Faserfeinheit, das Fasermaterial (bei chemischen Fasern das verwendete Polymer), die Faserart (zum Beispiel Endlosfasern oder Stapelfasern) sowie das jeweilige Bindungsverfahren. Klassifiziert werden die Vliesstoffe des Weiteren nach der Faserorientierung (Faserausrichtung). Zu unterscheiden ist demnach auch zwischen isotropen Vliesstoffen mit einer gezielt definierten Faserorientierung (bezeichnet als faserorientierte Vliesstoffe) und anisotropen Vliesstoffen ohne Faserorientierung (bezeichnet als Wirrlagen-Vliesstoffe).

Herstellungsverfahren

Die drei großen Gruppen Herstellungsverfahren sind Spinn-, Verfestigungsverfahren und Walken. Dem Verfahren nach werden die Vliesstoffe in Spinnvliesstoffe, Nadelvliesstoffe und durch Walken hergestellte Vliesstoffe gruppiert. Bei der Herstellung von Wirrlagen-Vliesstoffen wird darüber hinaus zwischen trockener Herstellung (mittels Luftstrom), nasser Herstellung (im Wasser) und Herstellung mit Stauch- oder Wirrwalzen unterschieden. Faserorientierte Vliesstoffe können wiederum in unterschiedlichen Ausrichtungen (quer oder längs zur Maschine) oder aber in mehreren über Kreuz abgelegten Lagen hergestellt werden.

Verwendungsgebiete

Heute werden Vliesstoffe in zahlreichen Industriebereichen und im Alltag verwendet, wie als Schalldämmung und Wärmedämmung, als Zuspannfutter in Polstermöbel, als Filter in Staubsauger, als medizinisches Textil und Windelvlies, als Reinigungstücher und Bodenbelag, als Innenfutter in Jacken und Schuhen.

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