Camouflage
Geschichte
Camouflage als Stoffmuster geht auf die Entwicklung des deutschen Professors
Johann Georg Otto Schick zurück, der im Auftrag der Nationalsozialisten an einem
Mehrfarbenmuster für das Militär arbeitete. Ziel eines Camouflage-Musters ist
es, den Träger oder Gegenstand vor dem Hintergrund verschwimmen zu lassen. Das
deutsche Flecktarnmuster war die erste Camouflage, die im großen Stil bei der
Bekleidung der Soldaten eingesetzt wurde. Einfache Vorläufer davon setzten sich
in diesem Maße nicht durch. Bereits im Zweiten Weltkrieg übernahmen verschiedene
Länder Camouflage in die Ausstattung ihrer Soldaten. Teilweise waren die Muster
sich so ähnlich, dass es im Kampf zu tödlichen Verwechslungen von Freund und
Feind kam.
Wofür steht Camouflage?
Das Wort Camouflage stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt "Verschleierung". Durch die Tarnmuster verschwindet man vor dem Hintergrund. Grüne Flecktarn Muster lassen den Träger zum Beispiel in einem Wald nur schwer erkennen, Camouflage Muster in Weiß und Grau dagegen setzen sich nur wenig von Schnee ab.
Herstellung und Verwendung
Camouflage ist aufgrund seines komplizierten Aufbaus kein Webmuster, sondern ein reines Druckmuster. Es ist erst seit der Erfindung des Mehrfarbendrucks möglich, mit dem die mehrfarbigen, scheinbar willkürlich über den Stoff verteilten Flecken und Strukturen in einzelnen Farbschichten gedruckt werden. In der Anfangszeit wurden Kunstfaserbaumwollgemische oder Leinen genutzt. Inzwischen ist der Druck auf jeder Art Stoff möglich und wird in allen zivilen Bekleidungsbereichen und Accessoires eingesetzt. Da die Verwendung als Tarnung im natürlichen Gelände dabei nicht mehr länger erforderlich ist, variieren auch die Farben in einem großen Spektrum. Zumeist gibt es eine Hauptfarbe, die durch Flecken ähnlicher Nuancen ergänzt wird.
Muster
Die Muster bei Camouflage sind sehr vielfältig, lassen sich aber in mehrere Hauptgruppen teilen. Das historische Flecktarnmuster ist immer noch verbreitet und variiert in der Größe der aufgedruckten Flecken und den Farbkontrasten. Die Anpassung an unterschiedliche Hintergründe wird bei Camouflage durch die Farben erreicht, die dabei auch Jahreszeiten mit ihrem Farbenspiel simulieren können.
Digitalisierung
Kanada führte im Jahre 2002 einen digitalisierten Musterdruck für Camouflage bei seinen Streitkräften ein. Auch dieses Muster basiert zwar auf dem deutschen Flecktarnmuster, wurde aber mit Hilfe von Computerprogrammen entwickelt und funktioniert ähnlich einer Computerdarstellung über eckige Pixel. Das Camouflagemuster mit dem Namen CADPAT hat deutlich weniger strukturierte Linien als das historische Tarnmuster und macht es dem Betrachter dadurch schwieriger, den Blick zu fokussieren. Im zivilen Modebereich findet sich dieses Muster zwar inzwischen auch gelegentlich, ist aber wegen seiner unruhigen Optik nicht so beliebt wie die traditionellen Fleckmuster.
Tarnmuster sind immer im Trend
Schon lange hat die Modewelt die einzigartigen Camouflage Muster für sich entdeckt. Statt sie nur zur Tarnung auf Uniformen zu nutzen, werden mit Tarndrucken heutzutage auch modische Statements gesetzt. Die dekorativen Tarnmuster sind in unzähligen Designs erhältlich und schmücken Hosen, T-Shirts, Tops, Accessoires wie Haarbänder oder auch Taschen und Rucksäcke.
Tarnmuster haben ihren ganz eigenen Charme und wirken immer modern. Deshalb ist Camouflage-Kleidung bei Damen und Herren gleichermaßen beliebt. Die Flecktarn Outfits lassen sich perfekt nach eigenem Geschmack kombinieren. Ob mit derben Boots als Military Look oder zusammen mit einer schicken Bluse: Hier ist vom femininen bis maskulinen Look alles erlaubt.